Montag, 9. Juni 2014

Visumantrag, die Zweite

Um die Reise "fest" zu machen, ging ich ersteinmal daran die notwendigen Buchungen zu tätigen, die erforderlich waren um an den Startpunkt zu gelangen.
Als Ausgangsgspunkt der Tour im Baltikum standen Liepāja und Ventspils in Lettland zur Auswahl.
Am liebsten wäre mir ja die Fährverbindung Sassnitz - Klaipeda (Litauen) gewesen. Bei näheren Nachforschungen kam leider nur folgende Meldung:
"Die DFDS Seaways hat zum 01.10.13 den Fährbetrieb auf der Strecke Sassnitz - Klaipeda - Sassnitz eingestellt.".
Mmmmh, schade, also weiter suchen.
Heraus kristallierte sich relativ schnell die schwedische Stena Line, welche beide Fährhäfen in Lettland, von Travemünde aus, ansteuert.
Am terminlich günstigsten lag die Verbindung nach Ventspils, so dass ich diese buchte.
Überfahrt mit Fahrrad 25€, sowie Ruhesessel im Ruheraum für 28€ macht insgesamt 53€, was ich für eine 24-stündige Schiffsreise als nicht übertrieben betrachtete.
Travemünde wollte ich mit dem Zug erreichen.
Um die Phantasiepreise der Deutschen Bahn nicht voll zahlen zu müssen, buchte ich zum frühst möglichen Termin und gelangte so in den Besitz eines Tickets Leipzig - Lübeck/Travemünde für 29€, plus 9€ Fahrradmitnahme.

Im Raum stand jetzt noch das Problem mit dem Voucher.
Tatsächlich tummeln sich im Netz einige sogenannte Reiseveranstalter oder Visum-Supporter, die von Reisebestätigungen bis zum Visa-Komplettpaket alles anbieten.
Da ich aber nicht gleich für eine maschinell erstellte PDF-Datei Geld ausgeben wollte, dachte ich, die Buchung eines Hotels in Kaliningrad wäre die einfachste Möglichkeit an so eine Bescheinigung zu kommen.

Da ich für die preiswerten Zimmer durchweg eine Absage erhielt, reservierte ich mir, zu meinem geschätzten Aufenthalt in Kaliningrad, für 2 Tage ein Zimmer im Ibis und bat gleichzeitig um die Zusendung eines Vouchers.
Die Reservierung wurde auch umgehend bestätigt, nur auf das Voucher warte ich heute noch.
Also doch eine "Reiseagentur" in Anspruch nehmen...
Nach einiger Suche fand ich ein Visum-Support Team und erhielt nach der Zahlung von 20€ umgehend eine E-Mail mit dem notwendigen Voucher.

Somit hatte ich alle Unterlagen zusammen und konnte mich wieder auf den Weg zum russischen Konsulat machen.
Im wieder menschenleeren Konsulat wurde ich von der sehr freundlichen Olga (sie heißt wirklich so) begrüßt und nach Sichtung meiner "Bewerbungsunterlagen" für deren Vollständigkeit gelobt.
Leider gab es aber trotzdem wieder ein Problem.
Auf dem von mir vorgelegten Voucher befanden sich zwei unterschiedliche Referenznummern. In Olga schien sich angesichts meines betrübten Gesichts Mitleid zu regen, so dass sie kurz in einem Hinterzimmer verschwand, um mit ihrem Vorgesetzten das Problem zu erörtern.
Der Kompromiss lautete anschließend, dass ich meine Unterlagen da lassen könne, die Gebühr von 60€ zahlen und das Voucher mit 2 übereinstimmenden Referenznummern per E-Mail an sie senden solle.

Meine Überlegung auf dem Heimweg gingen schon Richtung Fotobearbeitungsprogramm, aber nach einer Anfrage bei "meinem Visum-Support Team" bekam ich umgehend ein Voucher mit zwei identischen Referenznummern zugesandt, so dass mir derart illegale Aktivitäten erspart blieben.

8 Tage später konnte ich meinen Pass wieder abholen...und...trara...es klebte ein Visum darin.
Ist doch alles gar nicht so schwer.





Sonntag, 1. Juni 2014

Visumantrag, die Erste

Dieser Blog soll über meine kleine Radtour, im Sommer 2014, entlang der Ostsee berichten.
Einführend wird etwas über die Reisevorbereitung- und planung, sowie über das verwendete Material zu lesen sein.
In welchem Maß eine Aktualisierung des Blogs während der Reise stattfinden kann, ist schwierig abzuschätzen.
Auf alle Fälle werde ich mich um eine zeitnahe Berichterstattung bemühen und hoffe, dass für alle, die etwas ähnliches vorhaben, vielleicht einige Anregungen und Tipps dabei sind.



geplante Route



Da die Reise vorzugsweise über die Kurische Nehrung und Kaliningrad führen soll, stand als erstes die Beschaffung eines Visum für die Russische Föderation an.

Einfacher gedacht als getan!

Nach dem Studium der Internetpräsenz der Botschaft der Russischen Föderation ignorierte ich den Punkt 4: Garantie der Rückkehrwilligkeit, da dieser mir ein wenig absurd erschien und Punkt 5: Reisebestätigung und Voucher des russischen Reiseveranstalters, da ich selbst der Veranstalter war.

Die Punkte 1 bis 3 für die Beantragung eines Touristenvisa fordern übrigens:
1. Reisepass
2. Visumantrag
3. Krankenreiseversicherungsnachweis

Ich füllte also den elektronischen Visumantrag auf der Seite der Konsularabteilung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation aus, klebte mein Passbild drauf, begab mich zu meiner Versicherung, von der ich auch anstandslos diesen Krankenreiseversicherungsnachweis erhielt, und suchte dann das Generalkonsulat der Russischen Föderation in Leipzig für die Bewohner der Bundeslander Sachsen und Thüringen auf.

Nachdem ich im erfreulich menschenleeren Raum am Schalter 1 zu Schalter 2 und von dort zu Schalter 3 verwiesen wurde, durfte ich mein Begehr vortragen und meine Unterlagen überreichen. Die erste Frage lautete "Ist das alles???"
Auf mein gedrückt vorgetragenes "Ja??!!??", bekam ich den Auftrag mir ein Voucher zu besorgen und ein Dokument über meine Rückkehrwilligkeit vorzulegen.
Mein Gesicht muss sehr verständnislos ausgesehen haben, so dass die Dame mir noch den Tipp gab, wegen eines Vouchers doch mal diverse Internetseiten aufzusuchen, die gegen ein kleines Entgeld dieses zur Verfügung stellen würden und wegen der Rückkehrwilligkeit einfach einen Kontoauszug mit meiner letzten Lohnzahlung auszudrucken.

Ob das alles so einfach ist, welcher Voucher-Dealer mir eine Reisebestätigung zukommen lässt und ob ich das Visum bekomme, werde ich dann im nächsten Blogeintrag vermelden.